Hamburg. Der Planet ist der Star des Sternenhimmels über Hamburg im Februar. Es sind auch schon die ersten Sternbilder des Frühlings zu sehen.

Der eindrucksvolle Auftritt des Abendsterns beginnt bereits in der Abenddämmerung über dem Westhorizont: Es ist der Planet Venus, der in diesem Monat seinen größten Glanz entfaltet. Außer Sonne und Mond ist kein anderes Gestirn so hell. Am 10. Februar erreicht Venus mit knapp 35 Grad ihre Maximalhöhe bei Sonnenuntergang über dem Westhorizont und am 17. Februar ihren größten Glanz. Erst dreieinhalb Stunden nach der Sonne sinkt sie unter den Westhorizont.

Venus ist der Höhepunkt im Februar. Ihre enorme Helligkeit wird durch ihre immer geringere Entfernung ermöglicht. Zwar wendet sie uns mehr und mehr ihre dunkle Nachtseite zu, aber der verbleibende, von der Sonne hell beleuchtete Teil vermag an seiner dichten Wolkenhülle umso mehr Licht zu uns zu reflektieren. Venus wandert unterhalb des Herbstvierecks im unscheinbaren Sternbild der Fische. Am 3. Februar passiert sie dabei den Frühlingspunkt.

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Links über Venus erkennen wir ein rötlich leuchtendes Gestirn, das viel lichtschwächer als Venus ist, aber zu den helleren „Sternen“ des Himmels zählt. Es ist der Planet Mars, von dem wir uns mehr und mehr entfernen. Am Monatsende ist er schon mehr als 300 Millionen Kilometer von uns entfernt, während uns von Venus derzeit nur 70 Millionen Kilometer trennen. Zu Monatsbeginn ist Venus auf knapp fünf Grad an Mars herangerückt, bleibt aber im Laufe des Monats zurück, und der Abstand der beiden Planeten nimmt zu.

Am Monatsersten und Monatsletzten bereichert der zunehmende Mond diese abendliche Szenerie: Am 1. Februar steht er links von Mars und Venus, am 28. Februar tiefer und unter den beiden als schmale Sichel. In der Vollmondnacht vom 10. auf den 11. Februar taucht unser Erdtrabant durch die äußeren Partien des Erdschattens. Diese „Halbschattenfinsternis des Mondes“ ist nicht besonders spektakulär, aber bei klarer Sicht ist eine leichte Verdunkelung der nördlichen Partien der Mondkugel zu erkennen, am besten zwischen 1 Uhr und 3 Uhr morgens.

Der Sternenhimmel trägt noch winterliche Züge, allerdings sind die Vor­boten des Frühlings schon da. Über dem Nordosthorizont „hängen“ halbhoch die sieben Sterne des Großen Wagens – mit den drei Deichselsternen nach unten gerichtet. Auf gleicher Höhe funkelt links daneben der Polarstern über der Nordrichtung. Ebenfalls auf gleicher Höhe, aber noch weiter „links“ im Nordwesten, steht die Zickzackfigur der Kassiopeia – das in Richtung Polarstern gekippte Himmels-W. Hoch über unseren Köpfen strahlt der helle Stern Capella im Fuhrmann.

Er markiert den nördlichsten und daher höchsten Stern des Wintersechsecks, dessen funkelnde Pracht den gesamten südlichen Himmelsbereich einnimmt. Der südlichste Stern im Sternensextett des Winters ist heller als alle anderen und funkelt bläulich-weiß, etwa eine Handspanne über der Südrichtung. Dies ist Sirius im Sternbild Großer Hund.

Orion, der Himmelsjäger

Ziehen wir in Gedanken eine Linie vom Sirius hoch hinauf zu Capella im Fuhrmann, folgen wir damit dem Verlauf der winterlichen Milchstraße, die wir nur von einem dunklen Beobachtungsort in voller Pracht erkennen. Rechts und links der Milchstraße gibt es ein wahres Gipfeltreffen heller Sterne – allen voran das Prachtstück des Winters, die wohl schönste Sternenfigur überhaupt: Orion, der Himmelsjäger. Es lohnt sich, in mondloser, klarer Nacht unterhalb seiner drei Gürtelsterne nach dem Großen Orionnebel zu suchen, am besten mit einem Feldstecher.

Obwohl mit bloßem Auge kaum erkennbar, ist der Orionnebel die hellste diffuse Gaswolke am Nachthimmel, eine turbulente Wolke aus Staub und Gas. Er bildet den leuchtenden Rand einer riesigen, sich östlich an die Gürtelsterne fast durch das ganze Sternbild erstreckenden Dunkelwolke, 1200 Lichtjahre von uns entfernt. Auch heute noch werden dort kontinuierlich neue Sterne und Planeten geboren.

Im Osten taucht Jupiter auf

Höher als Sirius im Süden funkeln Prokyon und das Zwillingspaar Castor und Pollux. Halbhoch im Südosten ist bereits das zentrale Sternbild des Frühlings zu sehen, das Sternentrapez des Löwen. Unterhalb der Wagendeichsel, knapp über dem Ostnordosthorizont, grüßt uns bereits ein heller, rötlicher Stern, der Arktur im Bärenhüter. Er steigt nach Mitternacht immer höher, während sich die Wintersterne allmählich Richtung Westen verlagern und untergehen.

Bereits vor Mitternacht taucht im Osten der helle Riesenplanet Jupiter auf. Er leuchtet im Sternbild Jungfrau knapp nördlich von Spica, dem hellsten Stern der Jungfrau. Alle zwölf Jahre zieht Jupiter an Spica vorbei. In diesem Monat bleibt er besonders nahe bei dem Stern, denn er hat seine Bewegung verlangsamt und erreicht am 6. Februar seinen „Stillstand“, da sich die Winkelbewegungen unserer Erde und die des Jupiters gerade aufheben und er daher quasi in derselben Blickrichtung verharrt. Nach dem Stillstand bewegt er sich in den darauffolgenden Wochen westwärts und zieht am 23. Februar nur vier Grad nördlich an Spica vorbei.

Ringplanet wandert durch den Schlangenträger

Gegen 4 Uhr beginnt die Zeit, in der man nach dem „kleineren Bruder“ des Jupiters Ausschau halten kann, dem Saturn, der sich nun in den frühen Morgenstunden wieder blicken lässt. Der Ringplanet wandert gerade durch den Schlangenträger, der auch als das 13. Tierkreissternbild bezeichnet wird. Wir finden Saturn rund 20 Grad östlich von Antares, dem rötlichen Hauptstern des Skorpions. Am 24. Februar wechselt Saturn in das Tierkreissternbild Schütze. Noch ist Saturn nur kurz zu sehen, denn erst im Sommer wird der sonnenferne Planet seinen großen Auftritt am Nachthimmel haben.

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