Warum schlagen Menschen die Wege ein, die sie einschlagen? Bernd Löwe halte das für eine extrem spannende Frage. „Ich war zwar in der Schulzeit recht breit gefächert interessiert. Aber das, was mich schon damals am meisten umgetrieben hat, war mein Interesse an Menschen“, sagt der 49-Jährige. So kam er statt zur Physik (eine Option) zur Medizin und Psychologie. Heute ist Löwe Direktor des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKE und Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Schön Klinikum Eilbek.

Was nach einem 24-Stunden-Tag klingt, wird von dem gebürtigen Mainzer versucht, in einem „gesunden Rahmen“ zu halten. Schließlich warten in Wellingsbüttel seine Frau, ebenfalls Ärztin am UKE, und die drei Kinder (15, 12, 10). Dennoch: „Wenn Sie meine Frau fragen, würde sie wahrscheinlich sagen, dass ich schon mehr zu Hause sein könnte“, sagt Löwe und lacht.

Wie gut, dass die Familie bei der Freizeitgestaltung einer Meinung ist: Neue Orte und Länder zu entdecken gefällt allen. Schon in seiner Ausbildung konnte Löwe seine „frankophile Ader“ in Paris ausleben, später ging die Familie ein Jahr nach Indianapolis (USA). Den Weg, den er morgens einschlägt, macht er auf Joggingschuhen.