Auch die Ozeane übersäuern. Weltorganisation für Meteorologie fordert sofortige Gegenmaßnahmen: „Es gibt keine Entschuldigung dafür, es nicht zu tun.“

Genf. Die Konzentration der Treibhausgase in der Erdatmosphäre und auch in den Ozeanen ist so hoch wie noch nie zuvor. Hauptgrund sei der anhaltend starke Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Dienstag in Genf.

Die Konzentration dieses Treibhausgases in der Atmosphäre sei von 2012 bis 2013 stärker gestiegen als in jedem anderen Jahr seit 1984. „Wir wissen ohne jeden Zweifel, dass unser Klima sich wegen menschlicher Aktivitäten – etwa das Verbrennen von fossilen Brennstoffen – verändert und unser Wetter extremer wird“, sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. „Die Zeit arbeitet nicht für uns, ganz sicher nicht.“

Insgesamt betrage die CO2-Konzentration in der Atmosphäre inzwischen 142 Prozent jener der vorindustriellen Ära Ende des 18. Jahrhunderts. Bei Methan und Stickstoffoxid seien es jeweils 253 und 121 Prozent. Auch die Weltmeere seien betroffen, da große Mengen der Gase in die Ozeane gelangten: Täglich nehmen die Weltmeere rund vier Kilogramm CO2 für jeden auf der Erde lebenden Menschen auf.

Mittlerweile habe der Säuregehalt der Ozeane den höchsten Stand seit rund 300 Millionen Jahren erreicht. Ein steigender Säuregehalt hat Auswirkungen auf viele Lebewesen, insbesondere auf Kalkbildner wie Korallen und winzige Algen. Konzertierte internationale Aktionen gegen den Klimawandel seien notwendiger denn je, sagte WMO-Chef Jarraud. „Wir haben die Kenntnisse und auch die Werkzeuge, um den Temperaturanstieg auf unserem Planeten bei maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen und dadurch unseren Kindern und Enkeln eine Zukunft zu ermöglichen.“ Es gebe keine Entschuldigung dafür, dies nicht zu tun.