Im Wattenmeer lebte einstmals eine heimische Austernart, die Europäische Auster (Ostrea edulis). Von der Niedrigwasserlinie bis in 20 Meter Tiefe gab es etwa 100 Austernbänke in Schleswig-Holstein. Die Tiere galten über Jahrhunderte als Delikatesse – auch Katharina II. ließ sich anno 1764 mit „schleswigschen Oesterlingen“ beliefern. Schon im 17. Jahrhundert warnten Biologen vor Überfischung, die Ausbeutung der Austernbänke wurde begrenzt. Das führte 1652 zu einer regelrechten Austernschlacht zwischen Fischern von Sylt und dem Festland (heute Jütland).

Im 20. Jahrhundert wurde die Art in Deutschland dennoch durch Überfischung ausgerottet. Schon 1925 musste die Austernfischerei eingestellt werden. Der Eiswinter 1928/29 hat der Art den Rest gegeben – die Tiere erfrieren bei minus 1,5 Grad. Lebende heimische Austern gibt es nur noch im dänischen Limfjord sowie vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal.