Unter den Zecken und den übertragenen Infektionen haben auch Tiere, zum Beispiel Katzen und Hunde, zu leiden. Zum Blutsaugen suchen sich die Tierchen dünnhäutige Körperstellen aus, wie Schenkelinnenseiten, Kopf, Ohren, Zwischenzehenbereich, Afterregion und Unterbauch, so die Bundestierärztekammer. Noch nicht ausgewachsene Zecken seien vor allem an Ohrrändern, Ohrmuscheln, Augenlidern und an der Schnauze zu finden.

Beim Blutsaugen kann die Zecke Krankheitserreger übertragen. So überträgt zum Beispiel der Holzbock, die bei uns häufigste Zeckenart, die Borreliose und die – für Tiere weniger bedeutsame – Gehirnhautentzündung FSME. „Daneben macht uns Tierärzten die aus dem Mittelmeergebiet eingewanderte Auwaldzecke Sorgen, denn sie breitet sich in Deutschland immer mehr aus und kann neben der Borreliose eine weitere Infektionskrankheit (Babesiose) übertragen“, weiß Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

Zum Schutz der Tiere vor möglichen Infektionen gelten die gleichen Grundsätze wie beim Menschen: Nach einem Spaziergang im Grünen Hunde gründlich absuchen und die Zecke so schnell wie möglich entfernen. Wenn ein Teil der Zecke in der Haut stecken bleibt, muss er wegen der Entzündungsgefahr von einem Tierarzt entfernt werden.

Einen Tierarzt aufsuchen sollte man auch dann, wenn Nymphen, das sind die frühen und sehr kleinen Entwicklungsstadien der Zecke, sich in der Haut des Tieres festgesetzt haben. Denn sie lassen sich aufgrund ihrer geringen Größe schwer entfernen.

Zur Vorbeugung wird empfohlen, Hund oder Katze bis zum Ende der Zeckensaison regelmäßig mit einem sogenannten Spot-on-Präparat oder einem Wirkstoffhalsband zu behandeln. Das ist allerdings nicht ganz unproblematisch. „Wirksame Mittel, die Zecken abhalten oder sogar töten, können bei unsachgemäßer Anwendung besonders für Katzen gefährlich sein. Darum die Präparate nur nach Beratung beim Tierarzt erwerben“, warnt die Tierärztekammer.