Hamburg. Vier Fragen zum Fasten an Raimund Wilhelmi, Enkel von Otto Buchinger und Chef der Klinik Buchinger am Bodensee, der Montag anlässlich eines „Preises für Lebensfreude“ in Hamburg war.

Hamburger Abendblatt:

Wie oft fasten Sie selbst?

Raimund Wilhelmi:

Ich faste drei Wochen, einmal im Jahr, in meiner Klinik – wie ein Patient.

Nimmt das Interesse an Fastenkuren zu?

Wilhelmi:

Eindeutig. Es wird als wirksam erkannt, sein auf Dauerstress angelegtes Leben nachhaltig zu entschleunigen, eine Pause der Reflektion einzulegen und schon eingetretene Stoffwechselschäden ohne Nebenwirkungen zu beheben.

Hat das auch etwas mit dem Trend zu veganer Ernährung zu tun?

Wilhelmi:

Das scheint mir eine etwas extreme Methode zu sein, um Gewicht zu verlieren und gleichzeitig ethisch ein gutes Gewissen zu haben angesichts der Ungeheuerlichkeiten, die wir Tieren antun.

Sie empfehlen natürlich, zum Fasten in eine Klinik zu gehen. Kann man das heute nicht auch ganz einfach allein?

Wilhelmi:

Wenn man kerngesund ist und unter kundiger Anleitung fastet, ist das okay. Es ist allerdings nur die zweitbeste Methode, weil es unter Anleitung von Ärzten sicherer ist. Und man bei einem Ortswechsel auch weg von den krank machenden Problemen kommt – das merkt man erst, wenn man Abstand hat. Ansonsten landet man schnell wieder da, wo man herkam.