Flechten sind Lebensgemeinschaften (Symbiosen) zwischen Pilzen und Algen. Der Pilz (meist ein Schlauchpilz) bildet den Hauptanteil, das Gerüst der Pflanze liefert Wasser und Mineralstoffe, schützt die Grünalge vor Austrocknung und UV-Licht, regelt ihre Zellteilungsrate. Die Alge kann Fotosynthese betreiben und liefert der WG damit die lebensnotwendige organische Nahrung (Zucker, Zuckeralkohole).

Baumstämme und -äste sind typische Flechtenstandorte. Als Pioniergewächse ohne Wurzeln können sie auch auf nacktem Fels und auf Steinen überleben. Am üppigsten wachsen Flechten in feuchter, regenreicher Umgebung.

Wie Moose und Farne vermehren sich Flechten durch Sporen, bilden also keine Blüten. Nach ihrer äußeren Gestalt unterscheidet man zwischen Krusten-, Blatt- und Strauchflechten.

Weltweit gibt es rund 20.000 Arten, davon 5000 in Europa. In Deutschland sind es rund 2000 Arten – mehr als die Hälfte ist auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Einige Arten können mehrere Hundert Jahre alt werden, andere sind kurzlebig.