Hamburgs erstes öffentliches Museum ist heute weitgehend vergessen: 1861 eröffnete Kaufmann Johan Cesar Godeffroy am Alten Wandrahm ein privates Museum, das schon bald zu den Attraktionen der Stadt zählte. Der Reeder und Überseehandelskaufmann hatte seine Kapitäne damit beauftragt, bei ihren Reisen nach Australien und in die Südsee außer Handelswaren auch Pflanzen, Tiere und völkerkundliche Objekte mitzubringen. Diese wurden zum Teil in Hamburg verkauft, die bedeutendsten Stücke kamen jedoch in das Privatmuseum, das über eine zoologische und eine ethnologisch-anthropologische Sammlung verfügte. Bald ließ Godeffroy auch Forscher auf seinen Schiffen mitfahren. Sie schrieben auch Beiträge und fertigten Zeichnungen an, die in der europaweit geschätzten Zeitschrift des Museums publiziert wurden.

Nach der Auflösung der Reederei war auch das Museum bedroht. 1885 wurden die Sammlungen aufgeteilt und an verschiedene Museen verkauft. Einzelne Exponate befinden sich heute noch im Zoologischen Museum und im Hamburger Völkerkundemuseum, größere Bestände im Leipziger Grassi-Museum und im Reichsmuseum für Völkerkunde im niederländischen Leiden.