Hamburg. Umweltorganisationen sind alarmiert. An 15 Versenkungsorten im Nordostatlantik rosten 222.732 Fässer mit radioaktiven Abfällen vor sich hin und geben allmählich ihren radioaktiven Inhalt an die Umwelt ab. "Solange es noch intakte Fässer gibt, sollten sie gehoben werden", fordert Greenpeace-Atomexpertin Susanne Neubronner. "Die Praxis ,Aus den Augen, aus dem Sinn' funktioniert nicht mehr." Die Atomfässer wurden von 1949 bis 1982 vorwiegend in Tiefseegebieten versenkt. Experten streiten darüber, ob von der strahlenden Altlast heute oder künftig ein Risiko für Menschen oder Meeresbewohner ausgeht. Das Bundesumweltministerium sieht zunächst keine Gefahr, setzt sich jedoch für ein Überwachungsprogramm ein.