Hamburg. Traurig, niedergeschlagen, aggressiv - eine Untersuchung für die Weltgesundheitsorganisation WHO wirft einen neuen Blick auf die seelische Gesundheit der Hamburger Kinder. In der Hansestadt sind demnach mehr Kinder und Jugendliche psychisch auffällig als im Bundesschnitt: So fallen 17 Prozent der Jungen (bundesweit 12,2 Prozent) und 20,8 Prozent der Mädchen (bundesweit 16,4 Prozent) in der Hansestadt in diese Kategorie. Das zeigt ein Vergleich von Hamburger und bundesweiten Untersuchungsergebnissen, den Forscher des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) in der "WHO-Jugendgesundheitsstudie für Hamburg" gezogen haben.

Für diese Untersuchung wurden 1710 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 16 Jahren befragt. Zur Beurteilung der seelischen Gesundheit der Schüler wurde ein Fragebogen eingesetzt, der international verwendet wird und der erste Anhaltspunkte für psychische Probleme gibt.

Als Erklärung für das gehäufte Auftreten psychischer Störungen nennen die Wissenschaftler eine Ballung von Risikofaktoren. Die betroffenen Kinder kämen vor allem aus Familien mit niedrigem Einkommen, schlechtem Bildungsstand oder Migrationshintergrund. Da der Schweregrad der Störungen zunehme, müsse man - beginnend schon im Kindergarten - intensiver über Behandlungsformen und Präventionsmaßnahmen nachdenken, hieß es.