Chefin Williams und der Japaner Hoshide wollen am Donnerstagmittag ein Leck stopfen. ISS kollidierte kurz zuvor beinahe mit Weltraumschrott.

Berlin/Houston. Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS bereitet sich auf einen weiteren „Weltraumspaziergang“ vor. Die US-Amerikanerin Sunita Williams und der Japaner Akihiko Hoshide wollen heute (13.15 Uhr) die Station für etwa sechseinhalb Stunden verlassen, um ein Ammoniak-Leck an einem Radiator des Wärmekontrollsystems zu beseitigen, wie das NASA-Kontrollzentrum in Houston im Bundesstaat Texas ankündigte.

Es ist der dritte Ausstieg in den freien Raum des gemischten Duos, das zusammen mit dem Russen Juri Malentschenko Mitte Juli auf die Umlaufbahn gekommen war. Am 30. August und am 5. September hatten Williams und Hoshide bereits eine defekte Stromverteilerbox ausgetauscht.

Kurz vor dem Start der Reparaturarbeiten war die ISS in der Nacht zum Donnerstag mit einem außerplanmäßigen Manöver einer möglichen Kollision mit Weltraumschrott ausgewichen. Dazu seien die Triebwerke des Frachtraumschiffes „Progress M-16M“ um 00.08 Uhr deutscher Zeit für 406,26 Sekunden gezündet worden, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Damit sei die Flugbahn um rund 500 Meter angehoben worden. Die Station umkreise die Erde nunmehr auf einer Höhe zwischen 407,42 und 429,01 Kilometern.

Die Trümmer stammen von dem US-Satelliten „Iridium-33“, der im Februar 2009 mit einem russischen militärischen Nachrichtensatelliten kollidiert war.