Nach Wildwechsel-Schildern den Fuß vom Gas zu nehmen. Im vergangenen Jahr gab es 2.284 Wildunfälle mit Personenschäden.

Köln. In der Herbstzeit kommt es vermehrt zu Unfällen aufgrund schlechter Sichtverhältnisse, Nässe und Wildwechsel. Allein im vergangenen Jahr ereigneten sich auf deutschen Straßen 2.284 Wildunfälle mit Personenschäden. Dabei verunglückten 2.706 Menschen, 20 davon tödlich.

Wer durch waldreiche Gebiete mit dem Auto fährt, sollte den Fuß vom Gas nehmen und den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Autos vergrößern. „Besonders nach Wildwechsel-Schildern gilt deshalb: langsam fahren und die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten. Befinden sich Tiere bereits am Fahrbahnrand oder auf der Fahrbahn, heißt es, umsichtig sein, bremsen, abblenden und hupen. Außerdem sollten Autofahrer stets mit mehreren Tieren aus einem Rudel und auch mit Nachzüglern rechnen“, erklärt TÜV Rheinland-Kraftfahrtexperte Hans-Ulrich Sander.

Ein Zusammenstoß mit einem Reh, Wildschwein oder Hirsch kann fatale Folgen haben. Das Aufprallgewicht des Körpers beträgt bei einem Unfall mit Tempo 50 etwa das 25-fache des Eigengewichts. Dem Wild sollte niemals ausgewichen werden, wenn das Risiko besteht, den Gegenverkehr zu gefährden, im Straßengraben zu landen oder gegen einen Baum zu prallen.

Im Falle einer Kollision, sollte der Autofahrer nach dem Sichern der Unfallstelle, sich sofort mit der nächsten Polizei- oder Forstdienststelle in Verbindung setzen. Nur mit einer schriftlichen Bestätigung der zuständigen Behörde leisten die Versicherungen Schadensersatz. Auch ein Foto der Unfallstelle hilft, Ansprüche zu untermauern.

Ist bei dem Zusammenstoß ein Tier verletzt oder getötet worden, sollte dieses nicht angefasst werden. „Wer Tiere wie zum Beispiel Marder oder Fuchs berührt, sollte unbedingt Schutzhandschuhe tragen. Nur so ist gewährleistet, dass sich Tollwut oder Fuchsbandwurm nicht übertragen“, betont Hans-Ulrich Sander.