Jedes Kind braucht einen Namen. Am allerbesten einen, der zu ihm passt. Mit diesem Anspruch hat sich Michael Kühn auf die Suche gemacht, für sein größtes Baby einen zu finden. Das hat es immerhin auf ein Geburtsgewicht von 165 Tonnen gebracht: ein "Autoklav", ein riesiger Backofen für Flugzeugteile. Ingenieur Kühn, Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stade, hat ihn mit konzipiert und betreut ihn fortan.

Seine Wahl ist auf BALU gefallen. Klingt irgendwie bärig. Ist es auch. Der 35-Jährige gesteht: "Ich wollte die Anlage eigentlich Mia nennen, nach meiner inzwischen zwei Jahre alten Tochter." Ehefrau Alexandra, 35, gerade wieder schwanger, intervenierte: "Und was willst du nach deinem Sohn benennen?" Elias ist jetzt elf Monate alt.

Also BALU. "Weil ich Mia beim Wickeln immer das Lied von Balu, dem Bären, vorgesungen habe." Eine glückliche Fügung mag sein, dass Kühn seinem Arbeitgeber mit "Biggest Autoclave Laboratory Unit" auch eine noch schlüssigere Erklärung liefern konnte.

Der gebürtige Bad Harzburger ist Familienmensch durch und durch. Inzwischen leben die vier Kühns in Hollern-Twielenfleth, nur einen Steinwurf von BALU entfernt. Hier kennen die Menschen vor allem zwei Themen: Obstan- oder Flugzeugbau. Auch das passt. Und die Elbe ist ganz nah. Kühn: "Da verbringen wir mit den Kindern jede freie Minute am Strand."