Das Heimweh, es macht ihr schon zu schaffen. Ein ganzer Ozean trennt Claire MacDonald von ihren Eltern und Freunden. Wenn die 25 Jahre alte Amerikanerin in Hamburg schlafen geht, sind ihre Lieben daheim in Philadelphia noch bei der Arbeit, deshalb ist das Telefonieren nicht so einfach. Trotzdem bereue sie es nicht, in die Hansestadt gekommen zu sein. "Es ist so grün hier, die Stimmung ist entspannt und es scheint, als würden die Menschen hier ihr Leben mehr genießen als bei uns."

Sie selbst genießt nicht nur die Stadt, sondern auch ihren neuen Job: Die Informatikerin ist Spezialistin für bildgebende Verfahren in der Manuskriptforschung; sie macht verborgene Zeichen in alten Handschriften wieder sichtbar. Damit liefert sie Geisteswissenschaftlern wertvolle Daten, um die Vergangenheit zu ergründen. Parallel schreibt MacDonald ihre Masterarbeit.

Eigentlich bleibt da gar nicht viel Zeit, wehmütig in die Ferne zu schweifen, aber wenn es doch wieder so weit ist, tröstet sie ihr Mann, mit dem sie im Komponistenviertel in Barmbek-Süd lebt. Dann gehen sie mexikanisch essen. Wie zu Hause.