Weltweit zum allerersten Mal sind zehn Patienten ohne Öffnen der Schädeldecke erfolgreich am Gehirn operiert worden.

Am Magnetresonanz-Zentrum der Universitätskinderklinik Zürich wurde dabei im Rahmen einer klinischen Studie transkranieller Hochenergie-Ultraschall eingesetzt. Dieses vollständig nicht-invasive Operationsverfahren soll neue Horizonte für die Neurochirurgie und die Therapie verschiedener neurologischer Erkrankungen eröffnen. Seit einigen Jahren wird Hochenergie-Ultraschall bereits in der Gynäkologie und bei Prostatatumoren eingesetzt.

Die Ultraschall-Hirnoperationen werden in einem Magnetresonanzsystem durchgeführt, das mit einem Hochenergie-Ultraschall-Forschungssystem zu einer Plattform für bildgesteuerte, nicht-invasive Eingriffe aufgerüstet wurde. Mittels bildgebender Magnetresonanz (MR) geplant und laufend überwacht, wird der Hochenergie-Ultraschall durch die intakte Schädeldecke des Patienten ins Gehirn übertragen und in einem Brennpunkt von drei bis vier Millimeter Durchmesser konzentriert. Der Temperaturanstieg während der aufeinanderfolgenden, je zehn bis 20 Sekunden dauernden Ultraschallbestrahlungen (Sonikationen) kann auf MR-Wärmekarten präzise dargestellt und kontrolliert werden. Durch räumlich genau definierte Erhitzung auf bis zu 60 Grad werden einzelne oder auch mehrere spezifische Operationsziele verödet. Der mehrstündige Eingriff erfolgt ohne Narkose und wird bei vollem Bewusstsein des Patienten ambulant durchgeführt.