Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt die Grundbausteine unserer Welt und die Kräfte, die zwischen ihnen wirken. Normale Materie, also etwa wir Menschen, besteht im Grunde nur aus drei Teilchen: Up-Quarks, Down-Quarks und Elektronen. Insgesamt beinhaltet das Standardmodell zwölf solcher Materieteilchen, die in sechs Quarks und sechs Leptonen unterteilt werden. Allerdings existierten die meisten Mitglieder dieser Gemeinschaft nur kurz nach dem Urknall; bei der Ausdehnung des Universums zerfielen sie in ihre Geschwister.

Exoten wie das schwere Top-Quark sind heute für sehr kurze Zeit in Teilchenbeschleunigern wie dem LHC erzeugbar; andere Partikel wie das Neutrino sind Teil kosmischer Strahlung. Zwischen den Materieteilchen herrschen Wechselwirkungen: die elektromagnetische, die schwache und die starke Kraft. Diese Kräfte entstehen, wenn die Materieteilchen winzige Kraftteilchen austauschen, sogenannte Bosonen. Wäre dies nicht der Fall, würde die Welt in ihre Einzelteile zerfallen.

Das Higgs-Teilchen, ein Boson, ist weder Materie- noch Kraftteilchen. Vielmehr ist es wohl mit dem sogenannten Higgs-Feld verbunden, das fast allen Elementarteilchen ihre Masse verleihen soll, mit Ausnahme der Lichtteilchen (Photonen) und Gluonen.