Schon länger wird vermutet, dass die Pille einen Einfluss auf die weibliche Partnerwahl hat. Studie offenbart neue Zusammenhänge.

Frauen, die die Pille nehmen, suchen sich durch den gefälschten Schwangerschaftszustand der eingenommenen Hormone eher Männer aus, die Vaterfiguren sind. Vor Dominanz und Männlichkeit strotzende Männer werden hingegen eher von Frauen ausgesucht, die nicht mit der Pille verhüten, da der väterliche Aspekt weniger wichtig ist. So dachte man zumindest bisher, obwohl es keine handfesten Beweise hierfür gab.

Forscher der Universität Stirling versuchten nun mit einem neuen Forschungsansatz hinter das Geheimnis von Pille und Partnerwahl der Frau zu gelangen. Statt sich allein auf die Partner zu konzentrieren, nahmen die Forscher vielmehr die Qualität der Beziehung unter die Lupe. Dabei kam für die Pillennehmerinnen Gutes und Schlechtes heraus. Sie haben längere Beziehungen, aber auch schlechteren Sex. Denn Frauen, die hormonell verhüten, suggerieren ihrem Körper damit, dass eine Schwangerschaft besteht - genau dieser Umstand soll den Eisprung vehindern. Er führt aber auch dazu, dass die Frauen instinktiv stärker nach Vaterfiguren suchen. Die sexuell aktiveren, dominanten Männer sind selten auch die zuverlässigen, vertrauenswürdigen potenziellen Papas.

Für die Studie wurden insgesamt rund 2.519 Frauen mit mindestens einem Kind zur Beziehung mit dem Kindsvater befragt. 1.005 von den Befragten hatten die Pille eingenommen, 1.514 nicht. Das Resultat der Studie verblüffte: Zwar waren die Pillennehmerinnen in ihrer Beziehung sexuell unbefriedigter, fühlten sich mit dem Kindsvater aber sicherer. Dazu passt, dass die Beziehungen, die unter Einfluss der Pille geführt wurden, durchschittlich 84 Monate hielten. Die Beziehungen, in denen die Frau nicht hormonell verhütete, hielten im Schnitt nur 60 Monate.