Menschen und Wildtiere sollen vom Naturpark im südlichen Afrika profitieren. Länder wie Botswana, Angolo und Namibia sind beteiligt.

Luanda. Vertreter aus Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe haben gestern den Startschuss für ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet gegeben, das gleichzeitig der Armutsbekämpfung dient, meldet die Umweltstiftung WWF. Die Einnahmen aus dem Naturtourismus stehen Stämmen und Dorfgemeinschaften zur freien Verfügung.

Der Kaza-Naturpark ist nach den beiden großen Flüssen Kavango (besser bekannt als Okavango) und Sambesi benannt, die das 350 000 Quadratkilometer umfassende Gebiet durchströmen. Es ist größer als Italien und nach einem Naturpark auf Grönland das zweitgrößte Schutzgebiet der Welt. Elefanten, Leoparden, Flusspferde und andere Wildtiere sollen in der Region ungestört leben und wandern können. Die Vermarktung des Naturschatzes soll auch den menschlichen Reservatsbewohnern helfen: Nach Kalkulationen des WWF sichern sieben Touristen einen Arbeitsplatz, der bis zu 15 Menschen ernähren kann.

Wanderkorridore sollen dafür sorgen, dass sich die 300 000 Elefanten in dem Gebiet besser verteilen - bislang konzentrieren sich 135 000 Dickhäuter in Botsuana und richten dort wegen ihrer hohen Dichte und ihres großen Appetits ökologische Schäden an. Aber auch andere Wildtiere werden von den grünen Wanderwegen profitieren und sich neue Lebensräume erschließen.

Der WWF unterstützt das Kaza-Projekt mit jährlich zwei Millionen Euro; die deutsche Entwicklungsbank hat 20 Millionen Euro bereitgestellt.