Bremen. Im zweiten Anlauf ist gestern Abend der europäische Weltraumtransporter "Johannes Kepler" zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Trägerrakete Ariane 5 hob um kurz vor 23 Uhr MEZ vom Raumfahrtbahnhof Kourou in Südamerika ab, wie das Raumfahrtunternehmen Astrium in Bremen mitteilte. Am Dienstagabend war der erste Startversuch vier Minuten vor Ablauf des Countdowns abgebrochen worden.

Wie eine Firmensprecherin mitteilte, scheiterte das Vorhaben an fehlerhaften Sensorwerten vom Hauptantriebstank. Das Zeitfenster für Starts von Raumtransportern beträgt stets nur eine Sekunde. Wenn die Rakete es verfehlt, kann sie den Transporter nicht rechtzeitig absetzen. Er verpasst dann die ISS, die mit 28 000 Stundenkilometern um die Erde rast. Der Neustart fand nun rund 20 Minuten früher als am Vortag statt, was mit der aktuellen Umlaufbahn der ISS und der einzig möglichen Rendezvous-Position von Raumtransporter und Station zu tun hat. Der Weltraumfrachter soll mehr als sieben Tonnen Ladung zur ISS bringen, darunter Lebensmittel und Treibstoff, Kleidung, Ersatzteile und private Post für die Astronauten.

In acht Tagen soll das unbemannte Versorgungsschiff automatisch an der Raumstation festmachen. An Bord des Transporters ist auch das Forschungsexperiment "Geoflow II".