Ihre Leidenschaft für die Eisforschung entdeckte Angelika Humbert, 41, auf dem Sofa. Als die Physikerin mit ihrem Sohn Marcel, heute 15, in der Babypause war, begann sie sich in das Fachgebiet der Glaziologie einzulesen und sich von ihm faszinieren zu lassen. Nach vier Jahren Berufspause gab es einen Neustart im Eisbereich. Als Professorin an der Uni Hamburg übersetzt sie antarktische Radardaten von Gletschereis in Computermodelle und berichtet darüber heute in der Abendblatt-Rubrik "Neues vom KlimaCampus".

Die Liebe fürs Kalte teilt Humbert mit ihrer Familie. Bevorzugte Urlaubsregionen sind Nordschweden, Nordnorwegen und Island. Im Winter steht dann Schneeschuhwandern auf dem Programm, aber auch bei Sommerurlauben darf der Fleece-Pulli nicht fehlen. Die nordischen Landschaften, ihr faszinierendes Licht ziehen die Familie in den Bann. Ihr eigentlicher Wohnort ist Darmstadt. Dort lernte Humbert ihren Ehemann Frank kennen, beide sind Elementarteilchen-Physiker. Nun pendelt die Glaziologin jede Woche zwischen den beiden Städten.

Ihr Fachgebiet fesselt sie immer wieder aufs Neue, obwohl sie nur Daten auswertet und noch nie in der Antarktis Feldforschung betrieb. Das will sie nachholen, wenn der Sohn volljährig ist. Vorerst geht es im Weihnachtsurlaub wieder nach Skandinavien. Die ersten Schneeflocken vergrößerten gestern ihre Vorfreude darauf.