Mit einer Magnetfalle hielten Forscher am Cern Anti-Wasserstoff-Atome fest

Genf. Wissenschaftler der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in der Schweiz haben einen Durchbruch in einem der größten Rätsel der Physik erzielt: Den Forschern ist es erstmals gelungen, Antimaterie lange genug zu stabilisieren, um sie zu untersuchen. Bis jetzt konnten die Teilchen zwar hergestellt, aber nicht so lange gespeichert werden, dass man sie untersuchen konnte. "Für uns ist das ein großer Durchbruch. Jetzt können wir in einem nächsten Schritt Materie und Antimaterie vergleichen", sagte der US-Wissenschaftler Jeffrey Hangst am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP. Die Physiker wollen vor allem die Frage klären, was mit all der Antimaterie geschehen ist, die nach dem Urknall verschwand.

Beim ersten erfolgreichen Versuch isolierte das internationale Forscherteam ein Anti-Wasserstoff-Atom in einem elektromagnetischen Feld und stabilisierte es für eine Zehntelsekunde. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Nature" veröffentlicht. In weiteren Versuchen sei es den Wissenschaftlern gelungen, die Anti-Atome noch länger zu erhalten.

Bereits seit 2002 sind Wissenschaftler in der Lage, Anti-Atome zu erschaffen. Bislang konnten sie jedoch nie lange genug stabilisiert werden, um sie zu untersuchen. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher nun eine Reihe von Experimenten mit den Anti-Atomen durchführen. Beispielsweise soll ihre Reaktion unter einem Laser beobachtet werden. Ziel ist es zu untersuchen, ob sich die Antimaterie ebenso verhält wie ihr gewöhnliches Pendant Wasserstoff.