Aufklärungskampagne über Herzrhythmusstörungen

Hamburg. Wenn das Herz ins Stolpern gerät, ist das für viele Menschen eine beängstigende Erfahrung. Sie sind ratlos und wissen nicht, was zu tun ist. Deshalb hat die Deutsche Herzstiftung die Herzrhythmusstörungen in den Mittelpunkt ihrer Herzwochen vom 1. bis zum 30. November gestellt. Bundesweit finden Veranstaltungen statt, um die Bevölkerung über Herzrhythmusstörungen zu informieren und Ängste abzubauen. Gestern stellte die Stiftung gemeinsam mit Herzspezialisten des Universitären Herzzentrums am UKE die Aktionswochen in Hamburg vor.

Die häufigste Herzrhythmusstörung ist das sogenannte Vorhofflimmern, von dem in Deutschland etwa eine Million Menschen betroffen ist. Dabei bringen kreisende elektrische Erregungen im Herzvorhof den Taktgeber des Herzens (Sinusknoten) aus dem Rhythmus. Dadurch schlägt das Herz viel zu schnell und unregelmäßig, und die Herzvorhöfe können sich nicht mehr richtig zusammenziehen. Es besteht die Gefahr, dass sich dort Blutgerinnsel bilden können, die dann mit dem Blutstrom fortgeschwemmt werden und im Gehirn einen Schlaganfall verursachen. Pro Jahr verursacht unbehandeltes Vorhofflimmern etwa 30 000 Schlaganfälle.

Viele Patienten bemerken diese Rhythmusstörung gar nicht, bei anderen ist sie häufig begleitet von Unruhe, Angstgefühlen, Abgeschlagenheit und Atemnot. Behandelt werden kann die Erkrankung durch Medikamente. Wenn diese nicht mehr helfen, können die Kardiologen den Patienten mit einer sogenannten Katheterablation helfen. Dabei wird ein Katheter bis in den Herzvorhof vorgeschoben. Dann können die Spezialisten die Areale, von denen die kreisenden elektrischen Erregungen ausgehen, die sich meist um die Einmündung der Lungenvenen befinden, veröden. Bei etwa 95 Prozent der Patienten treten keine Komplikationen auf. Allerdings sind bei 30 bis 40 Prozent der Patienten mehrere solcher Eingriffe nötig.