Nach EU-Urteil müssen jetzt auch private Wettanbieter in Deutschland zugelassen werden

Hamburg. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat das staatliche Sportwetten-Monopol in Deutschland für unzulässig erklärt und verlangt von den Bundesländern eine Neuregelung. Das Monopol sei eine Beschränkung des freien Dienstleistungsverkehrs in der EU und wäre nur gerechtfertigt, wenn es konsequent die Gefahren des Glücksspiels bekämpfte. Dies sei in Deutschland aber nicht der Fall, so der EuGH. Schließlich würden die Inhaber der staatlichen Monopole intensiv werben, um die Gewinne der Lotterien zu maximieren. Der Urteilsspruch könnte nun die Neuordnung des milliardenschweren Glücksspielmarkts einleiten.

In Hamburg hat die Entscheidung Auswirkungen auf große private Anbieter wie Tipp24, die ihr Geschäft zwischenzeitlich ins Ausland verlagern mussten. Diese Glücksspielvermittler ziehen ihre Aktivitäten jetzt wieder in Deutschland zusammen.

Zustimmung zu dem Urteil gab es aus der Bundesliga: "Wir begrüßen die Entwicklungen, weil sie uns neuen Spielraum eröffnen", sagte HSV-Vorstand Katja Kraus. Experten sehen im Luxemburger Urteil die Chance für Profiklubs, einen Wettbewerbsnachteil aufzuholen und nun jährlich Millionen zusätzlich durch Werbung privater Wettanbieter einzunehmen.