Tierärzte verkleiden sich, um die seltenen Tiere nicht zu stören

Peking. In schwarz-weiße Kunstpelze gehüllt wollen sie über den Boden kriechen. Tierärzte und Zoomitarbeiter bereiten in China den Umzug einiger der seltenen Großen Pandas in ein neuartiges Gehege vor, eine Art Vorstufe vor der Auswilderung in die freie Wildbahn. In diesem soll nichts die Tiere stören, wenn sie ihre Jungtiere auf ein Leben in Freiheit vorbereiten.

Schwangere Panda-Weibchen, die bisher in Tierparks gehalten wurden, um durch ihre Nachkommen den Artbestand zu sichern, sollen ihre Jungen in den neuen Gehegen zur Welt bringen, die der freien Wildbahn ähnlich sind. Der Panda-Nachwuchs solle von Geburt an mit einer möglichst natürlichen Umgebung vertraut gemacht werden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Ein oder zwei Panda-Weibchen, die in Gefangenschaft zur Welt gekommen sind, sollten bis Ende des Jahres in das Gehege gebracht werden, sagte Zhang Hemin, Chef des Wolong-Panda-Reservats in der Provinz Sichuan. Das Gelände sei umzäunt, damit Mitarbeiter die Tiere beobachten könnten. In den ersten zwei Lebensjahren sollen die Panda-Weibchen ihren Jungen die Nahrungssuche und das Überleben in der Wildnis beibringen, dann soll der Nachwuchs freigelassen werden. Für andere Tierarten haben internationale Zoos bereits naturnahe Gehege auf dem Weg zu einer Auswilderung geschaffen - mit Erfolg. Jetzt hoffen Wissenschaftler darauf auch bei den Pandas. Geschätzt leben in China noch rund 1600 Exemplare in freier Wildbahn.