Der Geruch von frischen Sägespänen zählt zu seinenstärksten Kindheitserinnerungen. Als Schüler verdingte sich Gerald Koch in der Tischlerei seines Großvaters im nordrhein-westfälischen Höxter, fasziniert von der Vielfalt eines Naturstoffs, der fortan sein Leben bestimmen sollte: Holz.

Koch hätte in den Familienbetrieb einsteigen können, doch mehr noch reizte ihn die Wissenschaft. Deshalb kam er nach Hamburg und studierte hier Holzwirtschaft. Im Zuge der zum Teil illegalen Abholzung der Tropenwälder fand Koch seine Bestimmung: Er wurde zum Holzdetektiv. Steckt in Kleiderbügeln, Stühlen und Türen tatsächlich die angegebene Holzart? Der 43-Jährige will es herausfinden. Derzeit arbeitet er an einem Verfahren, um Tropenholz in Papier nachzuweisen.

Während seines Studiums hatte er noch Zeit, Schränke und Stühle selbst zu tischlern, heute schafft er das neben der Arbeit nicht mehr. Zumal er sich die Wochenenden strikt frei hält für seine Frau und seinen 13-jährigen Sohn, mit denen er in Reinbek lebt. Stolz ist Koch auf seine Möbel: rotkernige Buche - natürlich massiv.