New Haven. Eine neue Studie zeigt laut US-Forschern, dass man künftig Röntgenaufnahmen bei Zahnarztpatienten auf ein absolut notwendiges Mindestmaß beschränken sollte: Häufiges Röntgen der Zähne, so das Ergebnis, erhöht das Risiko für einen gutartigen Hirntumor. Menschen, die einmal oder mehrmals jährlich beim Zahnarzt geröntgt werden, haben eine bis zu dreifach höhere Wahrscheinlichkeit, an einem solchen Meningiom zu erkranken. Bei oft geröntgten Kindern unter zehn Jahren ist das Risiko bis zu fünffach höher, stellten US-Forscher der Yale University in einer Studie mit fast 3000 Teilnehmern fest und berichten darüber im Fachmagazin "Cancer".

Es war schon länger bekannt, dass Röntgen- oder radioaktive Strahlung Meningiome auslösen kann. Unklar war aber bisher, inwieweit gängige Verfahren des Röntgens beim Zahnarzt dazu beitragen. Meningiome entstehen durch eine Entartung von Zellen der Hirnhaut und gelten als häufigste Geschwulsterkrankung im Schädel.

Die Forscher hatten 1433 Patienten mit einem Meningiom und 1350 gesunde Kontrollpersonen gefragt, wie oft von ihnen drei Formen von Röntgenaufnahmen der Zähne gemacht worden waren: sogenannte Mundfilme, bei denen der Patient auf ein Stückchen Film beißt, seitliche Aufnahmen des Kiefers und Panorex-Aufnahmen. Bei diesen rotiert die Röntgenkanone einmal um den Kopf und erstellt ein Komplettpanorama des Gebisses.

Teilnehmer, bei denen jährlich oder häufiger eine Mundfilmaufnahme gemacht wurde, seien 1,4- bis 1,9-mal häufiger an einem Meningiom erkrankt als selten oder gar nicht geröntgte, berichten die Forscher. Bei den mit einer höheren Strahlenbelastung verbundenen Panorex-Aufnahmen sei das Risiko drei- bis fünfmal höher. Eine ähnliche Tendenz habe man für die seitlichen Aufnahmen gefunden.