Als sie noch in Frankfurt als Krankenschwester arbeitete, stillte Britta Ramminger ihre Neugierde auf fremde Kulturen, indem sie jedes Jahr ein neues Fernziel ansteuerte: Südamerika, Afrika, sogar nach Papua-Neuguinea verschlug es sie damals, mit Anfang 20. In ihrem Beruf hingegen konnte sie nur kleine Schritte machen, eine Perspektive fehlte. Diese entdeckte Ramminger für sich in der Archäologie, einem Fach, das frühere Lebensweisen erkundet. Antiquiert sei das keineswegs, sondern vielmehr die Brücke in die Gegenwart, sagt die Forscherin: "Jede neue Erkenntnis über die Vergangenheit ergänzt unser Weltbild."

Dass sie nicht von gestern ist, zeigt die 43-Jährige als Professorin an der Universität Hamburg, wo sie ihre Studenten im Umgang mit modernsten Geräten wie dem Laserscanner schult - das ist bundesweit einzigartig in der archäologischen Lehre.

So oft es geht, zieht sie mit dem Nachwuchs ins Gelände, etwa nach Portugal, wo sie das römische Goldbergwerk Três Minas vermisst. Um gegenwärtige Probleme kümmert sich Ramminger als Gleichstellungsbeauftragte der Universität.

In ihrer Freizeit entspannt sie sich bei Spaziergängen und Radtouren mit ihrem Mann. Sie sehen sich zwar nur an jedem zweiten Wochenende, weil er in Frankfurt arbeitet, dafür sind sie beruflich auf einer Wellenlänge: Er ist ebenfalls Archäologe.