Schon immer hat es ihn gereizt herauszufinden, wie das menschliche Gehirn arbeitet und was man tun kann, wenn es nicht richtig funktioniert. Deswegen ist Privatdozent Dr. Götz Thomalla Neurologe geworden. Am Universitätsklinikum Eppendorf hat der 38-Jährige Karriere gemacht: Hier absolvierte er seine Facharztausbildung, hier arbeitet er heute als Oberarzt in der Neurologischen Klinik. Für seine wissenschaftlichen Leistungen in der Forschung zum Schlaganfall erhielt der mehrfach ausgezeichnete Arzt gestern den renommierten Dr.-Martini-Preis.

Auch mit den Abgründen der menschlichen Seele hat sich der Mediziner intensiv beschäftigt. Dazu hat der Literaturliebhaber sogar einen Roman geschrieben: Das Buch "Die Angst der Fische in der Tiefe" erzählt die Geschichte eines Jungen, der schon als Kind mehrere Menschen getötet hat.

In der Wirklichkeit führt der Wissenschaftler, der sich in den Köpfen anderer Menschen so gut auskennt, ein ganz normales Leben: Mit Ehefrau Sandra, 38, die als Sonderschulpädagogin arbeitet, den Zwillingen Linus und Emma, 9, und dem elf Jahre alten Niko lebt Götz Thomalla in einem gemieteten Fuhlsbütteler Reihenhaus mit Garten. Mit seinen Söhnen geht er gern Fußball spielen. Für mehr Sport fehle ihm heute leider die Zeit, sagt der Mediziner. Auch dazu, in einer Band Musik zu machen, komme er nicht mehr. Dafür hat er einfach den Kopf zu voll.