Eine Frage, die Prof. Ralf Stücker häufig von besorgten Eltern hört: "Was mache ich mit meinem Kind, wenn es wochenlang nicht toben kann, weil es in einem Gips liegt?" Der Leitende Arzt der Abteilung für Orthopädie am Altonaer Kinderkrankenhaus beruhigt dann: "Kinder fügen sich in ihr Schicksal. Wenn sie mit einem Gips oder Korsett versorgt werden müssen, dann akzeptieren sie das besser, als man glaubt." Schon früh hat der 55-jährige Westfale sich der Kinderorthopädie verschrieben; Jahre bevor es in Deutschland die Spezialisierung dafür gab. Anfang der 90er-Jahre ging er nach New Orleans in den USA, um bei einer Koryphäe der amerikanischen Kinderorthopäden zu lernen. Seine Frau und zwei Kinder nahm er mit.

"Wir sind zwar nicht wegen der Stadt, sondern wegen der Ausbildung dorthin gegangen. Das Essen und die Musik in New Orleans haben wir aber natürlich gerne angenommen." Am AKK ist Stücker nun Chef des nach eigenen Angaben größten Zentrums für Kinderorthopädie in Deutschland.