"Kinder können keine Kopfschmerzen haben - dieses Vorurteil und die Tatsache, dass es keine Therapieanleitungen für Kinder mit Kopfschmerzen gab, haben mich schon in den 70er-Jahren umgetrieben", sagt Kinderneurologe Raymund Pothmann, 63, der als Vorreiter der Schmerztherapie bei Kindern gilt. In den 80er-Jahren gründete Pothmann, bis dato Oberarzt der Kinderklinik Wuppertal, das Kinderneurologische Zentrum in Oberhausen. Er entwickelte Therapien, die er in Büchern und Zeitschriften veröffentlichte. 2003 kam Pothmann nach Hamburg, seitdem betreut er das Kinderhospiz Sternenbrücke. 2008 gründete er in Alsterdorf Deutschlands einzige Kinderschmerzpraxis und richtete eine Koordinierungsstelle für ambulante palliative Versorgung von Kindern ein.

Eltern schätzen an Pothmann den guten Draht, den er zu den jungen Patienten hat. "Mir helfen Humor, Geduld und das Vermögen, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen", sagt der fünffache Vater. Ein paar Jahre wird er seine Praxis noch führen; danach widmet er sich den Hobbys Tanzen, Segeln, Radfahren, Theater- und Konzertbesuche.