Der NABU zählte etwa ein Drittel weniger Amseln, als im Jahr zuvor. Ursache soll das Usutu-Virus sein, das im Sommer zum Amselsterben führte.

Berlin. Amsel, Drossel, Fink und Star - dieser Vers aus einem bekannten Volkslied verrät auf den ersten Blick, dass die Amsel zu den am häufigsten auftretenden Vogelarten in deutschland gehört. Doch die Amselpopulation in Deutschland ist geschrumpft. Dies ergab die Auswertung von mehr als einer Million Vogelbeobachtungen im Rahmen der „Stunde der Wintervögel“ am vergangenen Wochenende. Dabei seien etwa ein Drittel weniger Amseln gezählt worden als im Jahr zuvor, teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) am Mittwoch in Berlin mit. Die stärksten Rückgänge seien im Dreiländereck zwischen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen zu verzeichnen.

Dort habe im vergangenen Sommer das bisher in Deutschland unbekannte Usutu-Virus zu einem Amselsterben geführt. Das Virus werde in der warmen Jahreszeit von Stechmücken übertragen. Weshalb besonders Amseln daran sterben, sei bisher unbekannt, so der NABU. Wegen des bisher milden Wetters fehlten zudem viele typische Wintergäste aus dem Norden wie Bergfinken oder Erlenzeisige.

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Die erste bundesweite Zählung der Wintervögel hat der NABU im vergangenem Jahr veranstaltet. Dabei wurden den Angaben zufolge rund 2,6 Millionen Vogelbeobachtungen gemeldet.