Hamburg. Ein erhöhtes Cholesterin zählt neben Rauchen, Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Trotzdem können wir auf diese Substanz nicht verzichten. "Ohne Cholesterin gäbe es kein Leben", sagte Prof. Weizel, Vorsitzender der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (Lipidliga), zum Tag des Cholesterins am Freitag in Hamburg. Die Substanz wird für den Aufbau der Zellwände gebraucht und zur Produktion von Sexualhormonen, Cortison, Vitamin D und Gallensäuren. Doch der Körper stellt Cholesterin in ausreichender Menge selbst her. Zusätzlich nehmen wir den Stoff über die Nahrung auf, vor allem in tierischen Fetten. Ist er im Übermaß vorhanden, lagert er sich in Blutgefäßen ab.

Entscheidend ist, wie hoch das "schlechte" LDL-Cholesterin ist, das für die Ablagerungen in den Gefäßen verantwortlich ist, und wie hoch das "gute" HDL-Cholesterin ist, das LDL-Cholesterin zurück in die Leber transportiert. Um der Verkalkung der Blutgefäße rechtzeitig durch gesunde Ernährung, viel Bewegung und eventuell Medikamente entgegenwirken zu können, sollte jeder seine Blutfettwerte kennen, fordert die Lipidliga.

Bei Menschen, die keine weiteren Risikofaktoren haben, sollte das Gesamtcholesterin unter 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) liegen und der LDL-Wert unter 160 mg/dl. Das HDL-Cholesterin sollte über 40 mg/dl betragen. Weitere Blutfette (Triglyceride) sollten unter 150 mg/dl liegen. Für Menschen mit Risikofaktoren oder Durchblutungsstörungen am Herzen gelten niedrigere Werte.