Die Faszination begann im Kindesalter: Vier Jahre war Petra Deimer alt, als sie beim Schnorcheln die bunte Unterwasserwelt des Mittelmeers kennenlernte. Seither haben die Ozeane und vor allem ihre größten Bewohner, die Wale, die heute 62-Jährige nicht mehr losgelassen. Seit fast drei Jahrzehnten setzt sich die Wahlhamburgerin für die Rettung der imposanten Meeressäuger ein - so etwa in der kommenden Woche auf der Tagung der Internationalen Walfangkommission.

Für ihre Diplomarbeit über die Beckenknochen der Pottwale reiste die Hydrobiologin eigens auf die Azoren und nach Madeira, wo Anfang der 70er-Jahre noch Pottwale gejagt wurden. "Kannst du denn nicht etwas Normales machen?", hätten ihre Eltern damals noch gefragt. Bezahlt haben sie die Reise dennoch. Damals, an Bord eines Walfängers, sei der Entschluss gefallen, fortan für ein Ende dieses grausamen Rituals zu kämpfen, sagt Petra Deimer.

So leidenschaftlich sie über die Wale spricht, so zurückhaltend äußert sie sich über ihre persönlichen Erfolge. Ganz trocken erzählt sie etwa von ihrem ersten großen internationalen Auftritt: 1981 überzeugte die junge Biologin die Delegierten einer Internationalen Artenschutzkonferenz in Neu-Delhi, den Handel mit Walprodukten zu verbieten.

Die Wale waren es auch, die sie 1989 mit Ehemann Hans-Jürgen Schütte zusammengebracht haben: Schütte war NDR-Redakteur für Naturfilme, Deimer hatte die gewünschten Unterwasseraufnahmen von Pottwalen.