Nach einer 2009 veröffentlichten Studie chinesischer und britischer Wissenschaftler besteht die größte Geschlechterkluft in der Volksrepublik heute bei den 1- bis 4-Jährigen. Und nicht nur in den wirtschaftlichen Boom-Zentren des Ostens und Südens, sondern auch auf dem Land, wo die Regierung Familien ein zweites Kind erlaubte. Hier erreicht der Jungenüberschuss sogar einen Höhepunkt von bis zu 143:100, nach dem Motto: besser zwei Jungen und gar kein Mädchen. Je mehr Han-Chinesen in einer Region leben, desto höher ist der Jungenüberschuss, fand der französischeDemograf Christophe Guilmoto heraus. In Tibet und Sinkiang dagegen ist das Jungen:Mädchen-Verhältnis fast normal. Gründe sind der Mangel an medizinischer Screening-Technik in weiten Teilen Tibets und das Festhalten an der Großfamilie.