Zu Ostern gibt es keinen bekannteren Eierlieferanten als den Hasen. Bis heute ist der Ursprung dieses Mythos jedoch nicht abschließend geklärt. Der Osterhase wird zum ersten Mal vom Medizinprofessor Georg Franck von Frankenau im 17. Jahrhundert erwähnt. Dieser schildert den Brauch für die Region des Elsass und warnt vor dem übermäßigen Eierverzehr. Die christliche Hasensymbolik ist bereits in vielen Bildwerken des Mittelalters zu finden. Oft wird sie mit der Fruchtbarkeit der Hasen erklärt, die zumindest mit dem Frühling gepaart ist. Aber es muss nicht immer der Hase sein: In manchen deutschen Gegenden bringt der Fuchs die Ostereier, in der Rhön ist es der Storch, in einigen Teilen der Schweiz der Kuckuck. In Böhmen hat immerhin der Hahn selbst diese Aufgabe übernommen. Dass sich der Osterhase weitgehend durchgesetzt hat, lässt sich mit mehreren Faktoren erklären. So haben Zuckerbäcker vor allem reich verzierte Hasen als Naschwerk gebacken, Postkarten und Kinderbücher zum Siegeszug des langohrigen Eierboten beigetragen. Um das Ei selbst haben sich zahlreiche Bräuche entwickelt - vom Verstecken über das Einschlagen bis hin zu Aktionen, bei denen die Eier durch die Gegend gerollt oder geworfen werden. Das Färben von Ostereiern ist eine weit verbreitete christliche Tradition, die von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis Mitteleuropa bekannt ist.