Hamburg. Bunte Eier stammen oftmals aus Käfighaltung, warnt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. "Gefärbte Eier sind von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen und stammen aus der Legebatterie", so Vier Pfoten. Solche Eier seien unter anderem bei Edeka, Netto und Globus im Angebot. Das Label "Qualitätsgemeinschaft bunte Eier" schütze nicht vor Käfigware.

Die herkömmlichen Batteriekäfige sind zwar seit 2009 verboten. Die heutigen Alternativen, die Kleingruppen- oder ausgestalteten Käfige, bieten den Hennen etwas mehr Platz, Sitzstangen, Legenester und Einstreu. Doch dies sei noch keine artgerechte Haltung, betonen die Tierschutzverbände.

Wer zu Ostern nur Eier von glücklichen Hühnern bemalen und essen will, muss genau hinschauen: Haltungsart und Herkunft lassen sich am Stempelaufdruck ablesen. Grundsätzlich müssen alle Eier der Güteklasse A (nur solche sind im Supermarkt erhältlich) mit einem entsprechenden Erzeugercode gekennzeichnet werden. Dies betrifft auch Eier, die direkt vom Erzeuger auf seinem Hof, an der Haustür oder auf dem Markt verkauft werden.

Die erste Ziffer auf dem Stempel steht für die Haltungsform. Die Null bezeichnet ökologisch erzeugte Eier, die nicht nur nach besonders hühnerfreundlichen Kriterien, sondern auch mit garantiert gentechnikfreien Futtermitteln erzeugt wurden. Die Ziffer Eins steht für Freilandhaltung, Zwei für Bodenhaltung, die Drei für Käfige. Bei den im Handel angebotenen Eiern kommen inzwischen mehr als 80 Prozent aus Freiland-, Boden- oder ökologischer Haltung, dagegen wird Käfigware meist als Flüssig-Ei in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Die Buchstaben nach dem Bindestrich geben Auskunft über das Herkunftsland, etwa DE für Deutschland, FR für Frankreich oder NL für die Niederlande. Zuletzt folgt als Kennung des Herstellerbetriebs eine Ziffernkombination. Für die Herkunft der Eier ist der Stempel auf der Schale maßgeblich - bei der Packstellennummer auf dem Karton weist das Kürzel DE nur darauf hin, dass die Eier in Deutschland verpackt wurden.

Aus gesundheitlicher Sicht können gekochte und gefärbte Ostereier bedenkenlos verzehrt werden. Die vom Handel angebotenen Eier seien durch eine spezielle Lackschicht geschützt und bis zu drei Monate haltbar, so das Brandenburger Verbraucherministerium. Allerdings sollte die Schale unversehrt sein. Die bunten Eier seien mit Lebensmittelfarben behandelt, die gesundheitlich unbedenklich sind. Die Farbstoffe müssen auf den Verpackungen angegeben werden.

Allerdings vertrage nicht jeder Mensch alle erlaubten Farbstoffe, warnte das Ministerium. Bei empfindlichen Menschen könnten allergische Reaktionen wie Hautrötungen oder Juckreiz auftreten. Die Alternative: Selbst färben mit natürlichen Farbstoffen, etwa Zwiebelschalen und dem Saft der Roten Bete.