Prothesen ersetzen fehlende Gliedmaßen, Organe und Organteile. Man unterscheidet zwischen Exoprothesen (künstlicher Ersatz für Arme, Beine, Hände) und Endoprothesen (im Körper von Gewebe umgeben - wie künstliche Hüft- oder Kniegelenke). Die Entwicklung zu modernen Exoprothesen begann nach den Weltkriegen, als Soldaten mit schweren Körperschäden heimkehrten. Für den Ersatz fehlender Extremitäten gibt es mechanische und unterschiedliche myoelektrische Prothesen sowie Schmuckprothesen, die nur das äußere Erscheinungsbild komplettieren. Mit am aufwendigsten konstruiert sind Arm- und Handprothesen, bei denen Ellenbogen- und Handgelenk sowie Finger beweglich sind. Die aus vielen, sehr kleinen technischen Teilen gebauten Hände sind meist mit einem Handschuh aus PVC oder Silikon überzogen, der sich kaum von einer natürlichen Hand unterscheidet. In der Entwicklung ist eine "Fühlhand", in der Sensoren der Finger über Nervenbahnen mit dem Gehirn verbunden sind.

Es gibt Prothesen für Füße und einzelne Zehen. Ersetzt werden können auch Gehörknöchelchen oder Herzklappen. Am weitesten entwickelt ist die bei totalem Hörverlust einsetzbare Innenohr-Prothese (Cochlea-Implantat), die Schallreize in elektrische Impulse umwandelt und über den Hörnerv zum Hörzentrum im Gehirn weiterleitet.