Bei der aktuellen Winterkälte ist das nur schwer vorstellbar, aber die Experten sind sich weitgehend einig: Die Zahl der Sommertage mit mehr als 30 Grad Hitze wird in den Ballungsräumen weiter steigen. Am Sonnabend ging der 5. ExtremWetterKongress in Bremerhaven zu Ende, an dem 800 Wissenschaftler, Politiker und interessierte Laien teilgenommen hatten. Das war ein neuer Besucherrekord.

Vor allem in eng bebauten Gebieten sei verstärkt mit gesundheitsgefährdenden Hitzebelastungen zu rechnen, warnte der Deutsche Wetterdienst. Weil eine wärmere Atmosphäre im Sommer mehr Feuchtigkeit aufnehme, steige die Wahrscheinlichkeit für Starkregengewitter. Städte müssten ihre Kanalisation anpassen. Lars Kaleschke vom Hamburger Institut für Meereskunde warnte vor einem schnelleren Abschmelzen der Arktis, als es bisher von den Klimamodellen zu erwarten gewesen wäre. "Wir liegen mit den aktuellen Beobachtungen des Eisrückgangs etwa 30 Jahre vor den Modellergebnissen", sagte Kaleschke. Weiter habe die Modellierung der letzten 1200 Jahre gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für natürliche Ursachen so gering sei, dass einzig der Mensch als Ursache infrage komme.