Die globale Wirtschaftskrise hat die Umwelt geschützt: Noch nie ist der Ausstoß gefährlicher Gase so stark zurückgegangen wie im vergangenen Jahr. Dieser Rückgang wurde laut Umweltbundesamt entscheidend durch die sinkenden Kohlendioxid-Emissionen in energieintensiven Industriesektoren ausgelöst.

Auch der CO2-Ausstoß durch Stromerzeugung nahm wegen der sinkenden Energie-Nachfrage der Wirtschaft ab. Kaum verändert hat sich 2009 im Jahresvergleich der Ausstoß von Treibhausgasen bei Haushalten, Handel, Gewerbe und Dienstleistern sowie im Verkehr. "Der Rückgang der Emissionen liegt vor allem an der Wirtschaftskrise", erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Das Ziel heiße jedoch "Wachstum durch Klimaschutz". Daher müssten der Ausbau der erneuerbaren Energien und das Streben nach Energieeffizienz weiter vorangetrieben werden.

Umweltbundesamts-Präsident Jochen Flasbarth erklärte, der rückläufige Trend sollte als Chance begriffen werden, Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß bei einer wirtschaftlichen Erholung "noch stärker" zu entkoppeln. Nur durch weitere effizienzsteigernde und emissionssenkende Maßnahmen könne ein deutlicher Wiederanstieg verhindert und das Ziel erreicht werden, die deutschen Emissionen bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Wegen des drastischen Rückgangs des vergangenen Jahres hat Deutschland seinen Treibhausgas-Ausstoß gegenüber 1990 jetzt um rund 29 Prozent reduziert.

Der überwiegende Teil der deutschen Treibhausgas-Emissionen entfiel 2009 auf Kohlendioxid (87 Prozent). Andere Treibhausgase wie Methan oder Lachgas machten nur jeweils 5,5 Prozent der Menge aus. Vor allem wurde weniger Öl, Erdgas und Kohle verbrannt.