Durch den Schwänzeltanz informieren Bienen andere Sammlerinnen ihres Stockes über die Lage einer Futterquelle. Sie können die anderen aber auch warnen, einen Futterplatz zu empfehlen, an dem sie negative Erfahrungen gemacht haben. Ein US-Biologe hat jetzt herausgefunden, dass eine beim Nahrungssammeln angegriffene Biene diese Information ihren Schwestern im Stock indirekt mitteilen kann: Sie hält Sammlerinnen davon ab, andere Bienen durch den Schwänzeltanz dazu aufzufordern, die gefährliche Futterquelle weiterhin aufzusuchen. Das Stoppsignal besteht darin, dass der Empfänger vibrierende Kopfstöße des Senders erhält. Das sei ein seltenes Beispiel dafür, wie ein negatives Feedback das Verhalten sozialer Lebewesen reguliert, schreibt der Autor im Fachblatt "Current Biology".

"Dieses Signal richtet sich an Bienen, die andere zum Besuch eines gefährlichen Futterplatzes auffordern wollen, und stoppt so deren Rekrutierung", sagt James Nieh von der University of California in San Diego. Je größer die erlebte Gefahr, desto häufiger erzeugten die Bienen das Stoppsignal.