Wenn es in der Ferse plötzlich zu knirschen beginnt und man den Fuß nicht mehr richtig abrollen kann, ist ein Besuch beim Orthopäden angesagt. "Hinter solchen Beschwerden kann eine Entzündung der Achillessehne stecken", sagt Dr. Dr. Peter-René Bock-Lamberlin, Vorsitzender des Berufsverbandes der Hamburger Orthopäden. Die Behandlung dieser Erkrankung ist eines der Themen auf dem Arthrosetag, zu dem die Hamburger Orthopäden am 14. November alle Interessierten in das CCH einladen und auf dem in diesem Jahr Erkrankungen der Füße im Mittelpunkt stehen.

Die Ursachen solcher Beschwerden an der Achillessehne sind meist Druckschäden durch zu enge Schuhe oder Überanstrengung, zum Beispiel nach dem Fußballspielen auf einem zu harten Hallenboden. Dadurch kann es dann zu kleinen Mikroverletzungen in der Sehne kommen, das Gewebe in der Umgebung und die Schleimbeutel in diesem Bereich werden gereizt, entzünden sich und werden dick. Wenn ein Patient mit dieser Erkrankung in die Praxis des Orthopäden kommt, ist die Diagnose meist schnell gestellt. "Bei der körperlichen Untersuchung fällt auf, dass der Patient beim Gehen den Fuß nicht richtig abrollen kann. Wenn er sich auf den Bauch legt, sieht man, dass die Ferse des betroffenen Fußes geschwollen und druckschmerzhaft ist", sagt Bock-Lamberlin. Eine Ultraschalluntersuchung kann klären, ob das umgebende Gewebe verdickt ist.

Bei der Behandlung geht es vor allem darum, das gereizte Gewebe zu entlasten, durch Erhöhung des Absatzes und spezielle Bandagen. "Wenn sich dadurch die Beschwerden nicht bessern, verabreiche ich dem Patienten Kortisonspritzen in das umgebende Gewebe und die entzündeten Schleimbeutel", sagt der Orthopäde. Wenn auch das nicht hilft, kann eine extrakorporale Stoßwellentherapie noch Linderung bringen. Was der Patient vor allem braucht, ist Geduld. Denn es dauert mindestens acht Wochen, bis die Entzündung vollständig ausgeheilt ist. "Wenn dann immer noch Beschwerden auftreten, bleibt nur die Operation. Dabei werden der Schleimbeutel, das entzündete Begleitgewebe und abgestorbene Teile der Achillessehne entfernt", erklärt Bock-Lamberlin. Und dann dauert es nochmals sechs bis acht Wochen, bis alles verheilt ist.

Noch wesentlich dramatischer fühlt es sich an, wenn die Achillessehne gerissen ist. "Die Patienten sagen, es sei ein Gefühl, als hätte ihnen jemand kräftig in die Hacken getreten oder ein Messer in die Sehne gestochen", erzählt der Orthopäde. Die Ursache ist in der Regel eine degenerative Veränderung, also keine äußere Verletzung. Die Diagnose ist auch hier schnell gestellt. Beim Untersuchen der Achillessehne am stehenden Patienten tastet der Orthopäde eine Delle.

Für die Therapie gibt es zwei Möglichkeiten: "Manche Kollegen behandeln das konservativ für sechs Wochen mit einer sogenannten Spitzfußschiene, in der der Fuß in gestreckter Stellung fixiert wird. Danach wird die Stellung des Fußes langsam wieder auf einen 90-Grad-Winkel gebracht", erläutert der Orthopäde, der die operative Methode bevorzugt. Dabei wird die Sehne genäht und der Fuß für 14 Tage in der Spitzfußstellung fixiert. Bis alles verheilt ist, dauert es sechs Wochen. Voll belastet werden kann der Fuß erst nach drei Monaten. Thema des Arthrosetages ist auch die Therapie von Fehlstellungen der Füße, wie z. B. dem Spreizfuß. Dabei ist der vordere Bereich des Fußes verbreitert und es kommt oft zu Beschwerden unter dem zweiten und dritten Mittelfußknochen. "Häufig gibt es dabei ein sogenanntes Morton-Neurom. Zwischen den Köpfchen dieser beiden Knochen laufen kleine Nervenenden. Wenn sie ständig gereizt werden, kann sich ein Nervenknoten bilden, der Schmerzen und Taubheitsgefühle verursacht", sagt Bock-Lamberlin. Bei der Behandlung werden zunächst diese beiden Knochen durch Einlagen entlastet. Man kann auch ein wenig Kortison zwischen die Knochenköpfchen spritzen, um die Nerven zum Abschwellen zu bringen. Wenn das nicht hilft, muss der Nervenknoten entfernt werden.

Auch der Senkfuß, bei dem der Fuß nach innen abkippt, und der Plattfuß, bei dem der Fuß komplett auf der Unterlage aufliegt, sollten mit Einlagen versorgt werden, weil diese Fehlstellungen die Funktionsfähigkeit des gesamten Beins beeinträchtigen können.