Dass Schillerlocken vom Dornhai stammen, ist allmählich bekannt, doch auch in anderen Produkten verstecken sich Zutaten der Knorpelfische, von denen viele Arten bedroht sind. Darauf weist die Artenschutzorganisation Pro Wildlife anlässlich der Europäischen Haiwoche hin. Damit wollen verschiedene Verbände bis zum kommenden Sonntag für den Schutz der Fische werben, deren ältesten Vorfahren bereits vor 400 Millionen Jahren durch die Meere schwammen.

Die Aktionswoche wendet sich an die Verbraucher. Sie sollten, so die Artenschützer, an der Fischtheke Haiprodukte meiden. Doch dazu ist Vokabelwissen gefragt. So bezeichnet der Begriff Kalbsfisch die geräucherten Scheiben vom Heringshai, hinter Königsaal verbergen sich Filetstücke des Dornhais, und auch Seestör und Steinlachs können von Haien stammen, müssen aber nicht. Selbst das Krebsfleischimitat Surimi kann Hai enthalten. Bei solchen Zweifelsfällen empfiehlt sich eine Nachfrage beim Fischhändler.

Produkte von den Knorpelfischen sind auch in Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln zu finden, etwa in Form des Öls Squalen oder (chemisch veredelt) Squalan. "Squalen kommt in besonders hohen Konzentrationen in Haileber vor", sagt Pro Wildlife warnend, könne aber auch aus pflanzlichen Ölen gewonnen werden. Bei den Squalen-Kapseln, einem Nahrungsergänzungsmittel, würden manche Hersteller sogar damit werben, dass das Präparat aus Haien gewonnen wird - eine zweifelhafte Herkunft, schließlich stehen bereits mehr als 190 der rund 550 weltweit bekannten Haiarten auf der Roten Liste.

Europa ist nicht nur Konsument von Haiprodukten. "Spanien ist einer der wichtigsten Lieferanten für den Haifischflossenmarkt in Südostasien", so Pro Wildlife.

Einkaufsführer für Haifreunde im Internet: www.prowildlife.de