Noch fehlen Studien darüber, ob man die Impfungen gegen die saisonale Grippe und die Schweinegrippe zusammen oder getrennt erhalten soll.

Für die meisten Menschen genügt eine einfache Impfdosis gegen die Schweinegrippe. Das geht aus den vorläufigen Empfehlungen hervor, die das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Epidemiologischen Bulletin gestern veröffentlicht hat. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt zu diesem Schluss. Die europäische Gesundheitsbehörde EMEA empfahl zuletzt, jede Person zweimal im Abstand von drei Wochen zu impfen.

Die Impfung gegen die Schweinegrippe ist freiwillig. Schwangere sollten jedoch sobald wie möglich mit Impfstoffen ohne Verstärkersubstanz geimpft werden, so das RKI.

Die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das die Impfstoffe zulässt, verteidigte gestern die umstrittenen Verstärkerstoffe im bestellten Schweinegrippeimpfstoff. "Grundsätzlich ist die Verträglichkeit gleichwertig, und der Stoff erfüllt alle EU-Kriterien", sagte Susanne Stöcker Auch die Quecksilberverbindung zur Konservierung der Impfstoffe stelle keine Gefahr da. Das verwendete Thiomersal enthalte kein Quecksilber wie im Fieberthermometer, sondern eine organische Quecksilberverbindung.

Nach Angaben des PEI gibt es noch keine Studien darüber, ob man die Impfungen gegen die saisonale Grippe und die Schweinegrippe besser zusammen oder hintereinander erhalten soll. Grundsätzlich könnten die Impfungen gleichzeitig erfolgen, sagte Susanne Stöcker. "Am besten eine rechts und eine links."

Nachteil der Kombi-Impfung: Wenn es eine Nebenwirkung gebe, wisse man nicht, von welcher Impfung sie komme. Es sei zu raten, sich jetzt gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen, da der Impfstoff schon verfügbar sei. "Man weiß ja nicht, wann man eine Schweinegrippe-Impfung bekommt."

In Deutschland werden die Impfungen voraussichtlich Ende Oktober beginnen. Es stehen 50 Millionen Impfdosen zur Verfügung. China hatte Ende September als erstes Land eine Impfaktion gestartet.