Die Varusschlacht erinnert an David und Goliath. Im Jahre 9 nach Christus besiegten “rückständige“ Germanen, angeführt vom Cherusker-Fürsten Arminius, die technisch weit überlegenen Römer.

Bei dem Gemetzel, vermutlich in der Gegend um Kalkriese bei Osnabrück, wurden die 17., 18. und 19. Legion vernichtet, insgesamt 15 000 bis 20 000 Soldaten, 5000 Reit-, Zug- und Tragetiere, ein etwa 20 Kilometer langer Tross. Die Römer standen unter dem Befehl von Publius Quinctilius Varus. Noch heute stoßen Archäologen auf Fundstücke des Getümmels. Die Varusschlacht gilt als "Urknall der deutschen Geschichte". Denn in der Folgezeit gaben die Römer alle Stützpunkte rechts des Rheins auf. Weite Gebiete Germaniens konnten sich der römischen Macht entziehen.

Zeitgenössische Berichte über die Schlacht sind widersprüchlich, ebenso die Angaben über den Schlachtort. Belegt sind nur "feuchtkaltes Klima, dichte Wälder und mooriger Untergrund". Sicher ist: Varus war auf dem Weg ins Winterlager. Das war meist im September. Er wollte vermutlich die Militärstraße nach Vetera nutzen, einem Lager nahe Xanten. Da erfuhr er von einem angeblichen regionalen Aufstand. Deshalb nahm er einen Umweg durch das ihm unbekannte Gelände. Die Falle schnappte zu. Arminius zog voraus, angeblich um Verbündete zu holen. Varus geriet in den Hinterhalt.