Mehr als die Hälfte der deutschen Großtrappen lebt im Naturschutzgebiet Havelländisches Luch. Dort kam es zum Konflikt, als 1996 die ICE-Trasse Hannover-Berlin gebaut werden sollte. Zwischen Kilometer 52,70 und 57,95 musste die Bahn auf beiden Seiten des Schienenstrangs fünf Meter hohe Wälle bauen, damit die behäbigen, sehr tief fliegenden Vögel nicht mit der Oberleitung und deren Masten oder heranbrausenden ICE-Zügen kollidieren. Um die damaligen Kosten von etwa 30 Millionen Mark wurde heftig gestritten, ebenso um Auflagen, die die Bauarbeiten nachts und während der Fortpflanzungszeit der Trappen unterbrachen. Das Material für die Dämme lieferte der Aushub des Mittellandkanals. Heute gilt die Maßnahme als Erfolg. Ornithologen sind sicher, dass die Trappen ohne die Erddämme keine Chance gehabt hätten. Bisher ist dort keiner der seltenen Vögel durch die Bahn zu Schaden gekommen. (hi)