Die Strahlentherapie ist neben der Operation und Chemotherapie eine der drei Säulen der Krebstherapie. Jeder fünfte Bundesbürger erhält im Laufe seines Lebens eine Strahlentherapie, mit dem Ziel, ein Krebsleiden zu heilen oder damit verbundene Beschwerden zu lindern. Die Bestrahlung ist bei jedem zweiten Krebspatienten maßgeblich an der Heilung beteiligt.

Durch die rasante Entwicklung der Geräte, den Einsatz der EDV in der Bestrahlungsplanung sowie neuer strahlenbiologischer und klinischer Erkenntnisse konnten in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Strahlenbehandlung bösartiger Tumoren erzielt werden. Diese führten zu einer deutlichen Verbesserung der Heilungen und gleichzeitig zu einer Verminderung unerwünschter Nebenwirkungen und Komplikationen.

Zu den Krebsarten, bei denen eine Strahlentherapie besonders wirksam ist, gehören Tumoren des Auges, des Kopf-Hals-Bereiches, der Brust, des Enddarms, der Gebärmutter und der Prostata. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Strahlentherapie, wenn es gilt, das von Krebs befallene Organ zu erhalten. Nach Brust erhaltender Operation beim Brustkrebs ist immer eine postoperative Bestrahlung erforderlich, während nach einer Amputation nur relativ selten bestrahlt wird. Die Bestrahlung bewahrt betroffene Frauen vor einer unnötigen Verstümmelung. Das Gleiche gilt für die kombinierte Strahlen- und Chemotherapie des fortgeschrittenen Kehlkopfkrebses. Durch diese Behandlung können 50 bis 70 Prozent der Patienten unter Erhalt des Kehlkopfes und damit der Stimme geheilt werden.

Auch beim Prostatakrebs, dem beim Mann zweithäufigsten Tumor, ist die Strahlentherapie eine Alternative zur Radikaloperation. Da die Strahlentherapie weitaus seltener mit einem Verlust der Potenz verbunden ist, sollten sich auch jüngere Patienten über diese Therapie informieren, ehe sie sich zu einer Operation entschließen.

Alle modernen strahlentherapeutischen Verfahren unterliegen im UKE einer ständigen Qualitätskontrolle und Weiterentwicklung. Auch in der Ausstattung mit Geräten zur Planung und Durchführung von Hochpräzisionsbestrahlungen nimmt das UKE inzwischen in Deutschland eine Spitzenstellung ein.

Doch moderne Technik ist keine Garantie, sondern nur Voraussetzung für eine optimale Behandlung von Krebspatienten. Im Mittelpunkt steht der Patient mit seinen Erwartungen und Ängsten und auf der anderen Seite der Radioonkologe mit seiner Erfahrung in der individuellen Therapie von Krebspatienten.