Was genau das Lebensverlängerungsprogramm im Körper anschaltet, ist noch umstritten. Zwei US-Forscher lassen jetzt mit Studien aufhorchen, die "Nature" (3. Juni) und "Science" (17. Juni) vorab im Internet publizierten. Der Molekularbiologe Leonard Guarante vom Massachusetts Institute of Technology und David Sinclair von der Harvard Medical School erforschen bei Nagetieren ein Enzym namens Sirtuin-1.

Der auch beim Menschen vorkommende Stoff ähnelt einer Substanz, die hungernde Hefepilze länger leben lässt und wird offenbar auch bei uns durch Fasten aktiviert. Guarantes Team entdeckte, dass Sirtuin-1 den Abbau von Fettzellen antreibt und den Stoffwechsel der Tiere verändert - ein möglicher Weg zur Lebensverlängerung. Sinclairs Team zeigt einen weiteren: Der Botenstoff hilft alternden Körperzellen länger zu leben, indem er das zelluläre Selbstmordprogramm Apoptose bremst. Weil dadurch aber das Krebsrisiko steige, fördere er parallel vermutlich gezielt die körpereigene Tumorabwehr.

Gegenspieler des Verjüngungsschalters sind zwei Stoffe, die den Alterungsforschern schon lange vertraut sind: Insulin und IGF. Das erklärt, warum auch ihr Absinken das Lebensverlängerungsprogramm auslöst. (ork)