Hamburg. Wegen des Klimawandels werden hierzulande weitere exotische Stechmücken und Krankheitserreger heimisch. Das ergaben neue Forschungen, die das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI), die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (KABS) und die Uni Heidelberg gestern vorstellten. Die Experten stießen in Südwestdeutschland auf den japanischen Buschmoskito, der bisher in Deutschland unbekannt war. In anderen Mücken fanden sie Sindbis-, Batai- und Usutu-Viren, die fieberhafte Krankheiten auslösen können.

In den vergangenen Jahren hatten die Experten der beteiligten Institutionen Mückenfallen entlang großer Flüsse und Seen aufgestellt und rund 500 000 Tiere untersucht. Die vorliegenden Erkenntnisse sollen dazu dienen, die "Mückenkarte" für Deutschland zu aktualisieren.

Mit dem japanischen Buschmoskito sind inzwischen 48 Stechmückenarten in Deutschland nachweisbar. Seit Längerem breitet sich auch die Malaria-Mücke Anopheles plumbeus in Süddeutschland aus. Sie wäre auch als Überträger der Malaria geeignet, haben Laborversuche gezeigt. Es sind jedoch, nach Meinung der Experten aufgrund der medizinischen Situation in Deutschland, derzeit keine Malariaepidemien zu erwarten.