Schwarzer und grüner Tee sind mitnichten unterschiedliche Teearten, sondern werden aus der gleichen Pflanze gewonnen. Nur der Verarbeitungsprozeß entscheidet, ob ein Tee grün bleibt oder schwarz wird.

Bei der schwarzen Variante fermentieren die welken Blätter, bevor sie getrocknet werden. Unter Fermentation versteht man das Gären und Oxidieren der Teeblätter in einer feuchten Umgebung. Bei grünem Tee werden die Blätter nach dem Welken mit Wasserdampf behandelt oder in eisernen Pfannen erhitzt, um so eine Fermentation zu verhindern.

Aroma und Güte eines Tees werden durch Anbaugebiet, Pflanze, Klima und Verarbeitung bestimmt. Der Zeitpunkt der Pflückung ( flush ) kann bei ein und derselben Sorte zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen führen. Bis zu viermal im Jahr können die Blätter geerntet werden. Der First Flush Darjeeling hat ein zart-frisches Aroma. Die zweite Ernte im Jahr ist leicht nussig und kräftiger im Geschmack. Der Herbsttee dagegen vollmundig. Darjeeling wird im Norden Indiens angebaut und gilt als "König" unter den Teesorten.

Bei Ceylon-Tee zeigt sich das koloniale Erbe: Sri Lanka hat längst seinen Landesnamen gewechselt, der Tee von der Insel heißt aber weiterhin so. Assam-Tee ist herb-würzig. Geheimtip unter Teeliebhabern ist Oolong-Tee. Durch seine Halbfermentierung schmeckt er malzig bis fruchtig und erinnert an reife Pfirsiche. Der kräftig-herbe Grüntee Gunpowder heißt nicht etwa so, weil eine verheerende Wirkung von ihm ausginge, sondern vielmehr, weil seine getrockneten Teeblätter an Schießpulver erinnern. Der fein-süßliche Sencha ist ebenfalls ein grüner Tee und zudem die meistgetrunkene Sorte in Japan.

Eine besondere Köstlichkeit ist weißer Tee. Er gilt als edelste Tee-Sorte der Welt. Wie es sich für den Champagner unter den Teesorten gehört ist er rar und teurer als übrige Sorten. Zudem soll er besonders gesund sein. Durch einen besonders hohen Anteil von Polyphenolen werden freie Radikale unschädlich gemacht, die als ein Hauptversucher für Krebs gelten. Es werden nur die ungeöffneten Blattknospen des Teestrauchs verwendet. Die weißen, pelzig anmutenden Knospen trocknen in einem natürlichen Prozeß auf großen Sieben. Durch die schonende Verarbeitung bleiben die Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten und der Tee ist geschmacklich feiner und wird niemals bitter. Für alle Teesorten gilt: Der beste Tee stammt aus Hochlagen, denn in Regionen von 1300 bis 2500 Metern wächst die Pflanze langsamer und die Aromen können sich besser entfalten.

Sehr viel Zeit nimmt die japanische Teezeremonie in Anspruch. Der japanische Zen-Buddhismus entwickelte die Zubereitung des Tees zu einem meditativen Ritual. Die Teegäste sollen dadurch eine ruhige Geisteshaltung erlangen. Dabei ist bereits der "Tee-Weg" von entscheidender Bedeutung: Die Gäste durchqueren zunächst auf einem gepflasterten Pfad einen speziell angelegten Garten, bevor sie im Hauptraum des Teehauses auf Matten Platz nehmen. Mit genau festgelegten, langsamen Bewegungen wird der Tee zubereitet. Dazu schlägt der Teemeister den grünen Pulvertee Matcha, auch Jadeschaum genannt, mit Hilfe einer feinen Bambusrute in einer Schale mit heißem Wasser auf. Anschließend wird der Tee dann auf einem kleinen Holzkohleofen ebenfalls nach exakt vorgeschriebenem Ritus erhitzt. Traditionell trinken alle Gäste aus der gleichen Teeschale. Genauestens ausgeführt kann das japanische Teeritual bis zu vier Stunden dauern, allerdings haben sich mittlerweile viele abgewandelte Formen etabliert.

Wer selbst einmal einer japanischen Teezeremonie beiwohnen möchte, hat dazu die Möglichkeit im Museum für Kunst und Gewerbe: http://www.mkg-hamburg.de/mkg.php/de/aktivitaeten/06_teezeremonie/

Im japanischen Garten in Planten un Bloomen wird eine verkürzte Version dargeboten, die kostenlos ist. Das Teehaus hat allerdings nur von Mai bis September geöffnet. http://www.plantenunblomen.hamburg.de/tee.html

Nicht immer wird in Ländern, wo Tee wächst, dieser auch getrunken. Der weltweitgrößte Teeexporteur ist derzeit Kenia (292 704 t im Jahr), die Kenianer selbst können dem Getränk aber wenig abgewinnen. Ganz anders Indien: Mit einer Gesamtproduktion von 820 216 Tonnen Tee ist es zwar das Hauptanbauland, aber davon gehen nur 179 000 Tonnen in den Export. Der Rest wird im eigenen Land konsumiert.

Weitere Informationen für Teegenießer: http://www.teeverband.de/frames.html