Berlin. In einer Zeit, als die Musik noch auf dem Rechner lag, gab es einen Player, den fast jeder nutzte. Das Besondere: Man konnte sein Aussehen ändern. Viele dieser Winamp-“Skins“ sind im Netz ausgestellt.

Winamp war für viele Nutzerinnen und Nutzer in den 2000er Jahren nicht nur "der" MP3-Standard-Player. Er war auch ein Statement. Die eigenen Interessen oder Einstellungen ließen sich durch die frei wechselbare Benutzeroberfläche (Skin) des Players ausdrücken.

Die Skin-Vielfalt war und ist so groß und interessant, dass ihr der kalifornische Entwickler Jordan Eldredge ein Denkmal setzen wollte - und zwar in Gestalt des Winamp Skin Museums mit Zehntausenden Oberflächen.

Unendlich durchscrollen

Die Seite greift auf die Winamp-Skin-Sammlung des Internet Archive zu und präsentiert die Oberflächen dicht an dicht in einer quasi unendlich scrollbaren Ansicht. Außerdem hat Eldredge eine Freitextsuche sowie eine Teilen-Funktion eingebaut.

Das ist aber noch nicht alles: Klickt man auf einen der ausgestellten Player-Skins, gelangt man zur Einzelansicht der jeweiligen Oberfläche. Wählt man dann unten "Webamp" aus, öffnet sich ein simulierter Desktop mit geöffnetem Winamp-Player samt ausgewähltem Skin - vom Original bis etwa hin zum Yosemite-Motto.

Beispieltracks und eigene Songs

Mit dreizehn Beispiel-Tracks ist der Player in dieser Ansicht immer voll funktionsfähig. Echtes Retro-Feeling ist also garantiert. Mit einem Klick auf "Open Files" kann man sogar eigene MP3s abspielen - sollten sich auf dem Rechner noch welche finden. Dieser Button sieht aus wie die Auswurf- und Einzug-Taste bei einem CD-Player. Er findet sich ganz rechts in der Zeile mit Play, Pause und Co.

Und wer spannende Winamp-Skins besitzt, die in der Sammlung noch nicht auftauchen, kann sie zur Aufnahme vorschlagen. Dazu klickt man einfach auf den Upload-Button mit dem Pfeil ganz oben rechts auf der Seite.

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